Antonia Mertsching

Mit mutigen Ideen in den Landtag

Für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit setzt Antonia Mertsching sich politisch ein und zog dafür im September 2019 in den sächsischen Landtag ein.

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2020

Ich besuche Antonia Mertsching zu Hause in Weißwasser und darf sie ein winziges Stück durch ihren Arbeitsalltag im Homeoffice begleiten.

Zuerst sind E-Mails zu lesen und dringende Telefonate zu erledigen. Wenn genug Zeit bleibt, textet sie Pressemitteilungen, Blogbeiträge für ihren Internetauftritt oder beantwortet Briefe.

So richtig Alltag ist allerdings noch nicht eingekehrt, denn der Einzug in den Landtag und auch der Umzug in die Kleinstadt liegt erst wenige Wochen zurück. Es ist gar nicht so leicht, sich Routinen aufzubauen, wenn jeder Tag anders abläuft, sagt sie.

Dienstags beispielsweise ist sie in Dresden im Landtag, denn dann ist Fraktionssitzung der Linken. Dazu kommen Treffen in Arbeitskreisen und Ausschüssen.

Die Basis für ihre politische Laufbahn hat Toni, wie viele sie nennen, im Studium der Politik- und Rechtswissenschaften sowie Soziologie an der TU Dresden gelegt und sich anschließend bei der TU-Umweltinitiative engagiert.

Außerdem hat sie über Jahre im Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen zum Thema Wirtschaft und Menschenrechte gearbeitet. Davon zeugt noch ein handschriftlicher Auszug aus den Gesetzestexten der Menschenrechte, der an der Wohnzimmerwand hängt.

Für Antonia Mertsching und ihre politische Arbeit sind der Schutz der Umwelt und soziale Gerechtigkeit grundlegende Motivation. Damit ist auch der Strukturwandel in der Lausitz und damit der sozialverträgliche Ausstieg aus der Kohlenverstromung ein großes Thema, für das sie mit ihrer Fraktion nach immer neuen Lösungen sucht. So sind sie bei den Landtagswahlen unter anderem mit der Idee angetreten ein Pilotprojekt zum Grundeinkommen im Landkreis Görlitz zu starten.

Tonis Ziel ist es, soziale und ökologische Fragen zu verbinden. Deshalb setzt sie sich für eine artenschützende Landwirtschaft ein, von der die Erzeuger*innen leben können. Außerdem steht sie sowohl für eine regionale Kreislaufwirtschaft einerseits als auch faire globale Handelsbeziehungen andererseits.

Ihr persönliches Motto lautet „Überlege nicht, wie es nicht geht – sondern, wie es gehen kann!“. In diesem Sinne fordert sie sich selbst jeden Tag heraus und testet im Selbstexperiment das Leben auf dem Land ohne eigenes Auto. Im Sommer geht das ganz gut mit einer Kombination aus Radeln und Zugfahren. Im Winter sieht es da schwieriger aus. Glücklicherweise hat Toni bereits gute Freund*innen gewonnen, die ihr in der Not mal das Auto leihen.

Das Ortsschild im Schlafzimmer stammt aus Ihrer früheren Heimat und kam durch eine kleine familiäre Protestaktion vor vielen Jahren, die sich gegen die Eingemeindung des Ortes richtete, in Tonis Besitz.

Ein Kater als Mitbewohner, die Ruhe der Kleinstadt, die Wälder und die neuen Freunde sorgen dafür, das sich Toni auch in der neuen Heimatstadt Weißwasser zu Hause fühlt.

Mehr über Antonia Mertsching erfahrt Ihr auf der Seite der Linksfraktion Sachsen: Mehr erfahren

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